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Studentenunruhen, Hochschulreform und das neue Universitätsgesetz boten einen nicht zu unterschätzenden Anstoß zum Weggang aus Berlin. Am 1.10.1970 übernahm Fiala den Zentralbereich Forschung und im März 1972 kommissarisch die Leitung des Vorstandsbereichs Forschung und Entwicklung der Volkswagen AG. Seit dem 1.2.1973 wurde er zum Vorstandsmitglied bestellt. In seine Zeit fiel die Einführung des VW-Golf, der 1974 auf den Markt kam, den legendären "Käfer" ablöste und zu einem der erfolgreichsten Modelle wurde. Neben der Weiterentwicklung des Golf, der weiteren PKW-Programme und des VW-Nutzfahrzeugprogramms musste er sich mit den Folgen der Ölkrise, dem wachsenden Umweltbewusstsein sowie den gestiegenen Sicherheitsanforderungen auseinandersetzen. Er hatte Anteil an der Entwicklung des Dreiwegekatalysators, der Senkung der Cw-Werte, des Dieselmotors für Mittelklassewagen und der spurstabilisierenden Lenkung.
Nach Vollendung des 60. Lebensjahres gab Fiala seinen Posten auf, um sich intensiver der wissenschaftlichen und publizistischen Arbeit zu widmen. Als Berater blieb er VW verbunden, und als Honorarprofessor an der TU Wien lehrte er das Fach "Wechselbeziehungen zwischen Mensch und Fahrzeug". Zudem ist er Mitglied in mehreren Aufsichtsräten.
In dem Buch "Wieviel Auto braucht der Mensch" (1990) setzt er sich mit dem Möglichen und Machbaren auseinander. Er vertritt eine Gegenposition zur Technik- und Wachstumsskepsis, setzt der Studie "Grenzen des Wachstums" des Club of Rome ein "Wachstum ohne Grenzen. Wohlstand durch globales Wachstum" (mit Erich Becker-Boost, 2001) entgegen, worin die These vertreten wird, dass nicht der internationale Wettbewerb sondern der Mangel an Wettbewerb die Ursache von Armut sei. Zur Lösung der Weltprobleme sei hingegen mehr, nicht weniger Technik vonnöten. Er veröffentlichte zahlreiche Fachaufsätze, und es wurden ihm mehr als 100 Patente erteilt.
Fiala erhielt zahlreiche Ehrungen, darunter die Ehrendoktorwürde der Universitäten Heidelberg und Kragujevac (Serbien). Seine Verdienste um Österreich wurden mit der Verleihung des Goldenen Ehrenzeichens gewürdigt.
Literatur: MunzingerArchiv; TU-Archiv